Letzte Aktualisierung: 23.09.2025

Neue Zollbedingungen für den postalischen Warenversand in die USA

Am 30. Juli 2025 haben die USA die Executive Order "Suspending Duty-Free De Minimis Treatment For All Countries" veröffentlicht. Gemäß diesem Erlass unterliegen künftig alle Warenversande durch Geschäftskunden, die ab dem 29. August 2025, 00:01 Uhr (Eastern Daylight Time) in den USA ankommen, Importzöllen. Neben dem Wegfall der bisher bestehenden Zollfreigrenze von 800 USD bringt diese Executive Order auch zahlreiche prozessuale Änderungen und Bestimmungen für den postalischen Warenversand mit sich.

Seit Veröffentlichung haben wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern und den US-Behörden mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet, um die neuen geforderten Prozesse abbilden zu können. Ab dem 25. September können wir den Versand in die USA und nach Puerto Rico mit DHL Paket International wieder anbieten.

Alle Anforderungen für Geschäftskunden auf einen Blick:

Neben den bereits verpflichtenden Elementen der Zollinhaltsdaten sind aufgrund der neuen Zollbedingungen bei der Beauftragung und der Datenübermittlung zukünftig weitere Angaben zu beachten:

  • Vollständige und korrekte Zolldaten für alle Sendungen (insbesondere Angabe der Warenzolltarifnummer / des HS-Codes (mindestens 6-stellig) und des Ursprungslandes je Warenposition)
  • Obligatorische Buchung des Services "Postal Delivered Duty Paid" (PDDP) für Sendungen bis 800 USD Warenwert 

DHL Paket International USA / Puerto Rico

Zollinhaltsdaten je Warenposition

Warenwert bis einschließlich USD 8001

Nur mit PDDP-Service

Warenwert über USD 800 1

PDDP-Service nicht möglich2

Warenbeschreibung Bereits verpflichtend Bereits verpflichtend
Warenzolltarifnummer (6-,8-, oder 10-stellig) Neu Neu
Anzahl Bereits verpflichtend Bereits verpflichtend
Gewicht Bereits verpflichtend Bereits verpflichtend
Warenwert Bereits verpflichtend Bereits verpflichtend
Warenursprungsland Bereits verpflichtend Bereits verpflichtend
  • 1Bezogen auf den Gesamtwarenwert der Sendung ohne Versandkosten
  • 2Einfuhrabgaben werden weiterhin von der Empfangsperson eingezogen.

Bitte berücksichtigen Sie, dass die Datenanforderungen in Zolldestinationen aktuell sehr dynamisch sind und sich kurzfristig weitere Änderungen beim Versand in die USA oder auch in andere Zolldestinationen ergeben können. Diese könnten weitere Anpassungen an unseren und Ihren Prozessen notwendig machen.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Service Postal Delivered Duty Paid (Postal DDP / PDDP).

Da bei der Warenpost International der nun zwingend erforderliche Service PDDP nicht implementiert ist, ist der Versand mit diesem Produkt weiterhin nicht möglich

Die neuen Versandmodalitäten für den postalischen Warenversand aus Deutschland in die USA betreffen allein die Produkte der Marke DHL Paket. Produkte anderer DHL-Divisionen wie DHL Express oder DHL eCommerce bleiben davon unberührt.

Hintergrund zur Executive Order und weiterführende Infos

Am 29. August 2025 trat eine neue US-Zollregelung in Kraft: die Executive Order "Suspending Duty-Free De Minimis Treatment for all Countries". Diese führte weltweit zu Einschränkungen beim postalischen Versand von Waren in die USA – auch bei Deutsche Post und DHL Paket und zum Wegfall der bisherigen Zollfreigrenze für alle kommerziellen Importe in die USA.

Welche Versandeinschränkungen gab es?

  • Ab dem 26. August 2025 konnten Pakete und Warenpost Sendungen von Geschäftskunden vorübergehend nicht mehr in die USA versendet werden.
  • Grund waren neue Anforderungen der US-Behörden, insbesondere zur Erhebung von Zollgebühren, zur Bereitstellung zusätzlicher Daten und zur Datenübermittlung an die U.S. Customs and Border Protection (CBP).

Was war weiterhin möglich?

  • Privatpersonen an Privatpersonen: Versand von Geschenken bis 100 USD blieb und bleibt weiterhin möglich, jedoch unter verstärkter Kontrolle. Weitere Informationen finden Sie auf der US-Länderseite.
  • Dokumente in Briefen: Keine Änderungen.
  • DHL Express: Versand in die USA weiterhin möglich für Privat- und Geschäftskunden unter Anwendung der gültigen Zollsätze.

Internationale Auswirkungen

Die Änderungen betrafen alle Post- und Paketdienstleister weltweit. Viele Anbieter setzten den Versand in die USA aus. Auch die europäische Postvereinigung PostEurop informierte über koordinierte Maßnahmen mit den nationalen Behörden.

Die neuen Regelungen der Executive Order haben unterschiedliche Auswirkungen auf die postalische und kommerzielle Verzollung.

Postalische Verzollung:

Der Versand und die Einfuhr postalischer Sendungen erfolgen durch nationale Postunternehmen, die spezielle Vereinbarungen mit den Zollbehörden und dem United States Postal Service (USPS) getroffen haben. Der postalische Verzollungsprozess ist in der Regel einfacher und kostengünstiger, da er auf dem Weltpostvertrag basiert. Allerdings wurden die Verzollungsprozesse für diesen Weg nun für kommerzielle Sendungen und alle privaten Sendungen mit einem Warenwert über 100 USD verändert.

Kommerzielle Verzollung:

DHL Express bietet weiterhin die Möglichkeit der kommerziellen Verzollung an, jedoch fällt die bisherige Zollfreigrenze (sog. "De minimis") weg. Alle kommerziell verzollten Sendungen, einschließlich solcher mit einem Warenwert unter 100 USD, sind nun verzollungspflichtig. Der Zollsatz für Waren aus Deutschland oder der Europäischen Union beträgt voraussichtlich 15 Prozent des Warenwertes, wobei einige Warengruppen höheren Zöllen unterliegen können. Diese Verzollungsart betrifft hauptsächlich den gewerblichen Warenverkehr und wird oft durch spezialisierte Zollagenten oder -broker durchgeführt. Kommerzielle Sendungen unterliegen strengeren Anforderungen in Bezug auf Beschreibung, Klassifikation und Wertnachweis der Ware sowie weiteren Kontrollen.

Die Anmeldung der Ware erfolgt beim Versand mit DHL Express durch DHL als Verzollungsagent in den USA. Die Zahlung der fälligen Abgaben erfolgt gemäß dem zwischen Versender und Empfangsperson vereinbarten "Incoterm" (International Commercial Terms), der festlegt, wer für die Kosten und Risiken während des Transports sowie für die Verzollung verantwortlich ist.

Bis zum Inkrafttreten der Executive Order galt für Sendungen aus der Europäischen Union die Regelung, dass Waren mit einem geringen Wert (bis einschließlich 800 USD) zollfrei in die USA importiert werden konnten. Mit den Änderungen werden alle Importe, außer rein privaten Sendungen mit Geschenken unter 100 USD, ab dem 29. August 2025 zollpflichtig. Diese Regelungen gelten sowohl für die USA als auch für Puerto Rico.

Für Privatkunden ist der neue Versandprozess nicht anwendbar. Weitere Informationen finden Sie auf der US-Länderseite.

Die Zollgebühren für Sendungen mit PDDP in die USA werden von unseren Partnern im Rahmen des Zollprozesses anhand der sogenannten "ad valorem"-Methode ermittelt und an die US-Behörden gezahlt, um einen reibungslosen Zollprozess zu gewährleisten. Im Anschluss stellen wir Ihnen eine Rechnung für die ausgelegten Zollgebühren aus. Wir empfehlen Ihnen, sich über die anfallenden Zollgebühren bei den zuständigen Zollbehörden oder Ihrem Steuerberater zu informieren. 

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Für jeden Artikel im Paket müssen die entsprechenden Produkt- und Ursprungsdaten bereitgestellt werden. Enthält die Sendung Artikel aus verschiedenen Ursprungsländern, wird für jeden Artikel der länderspezifische Zolltarif gemäß US-Vorgaben (z. B. IEEPA) separat berechnet. Ein von DHL beauftragter Dienstleister übernimmt die Erhebung und Abführung der Zölle an die US-Behörden, um eine reibungslose Zollabfertigung zu gewährleisten. Es wird die "Ad valorem"-Methode angewendet, nicht die sogenannte "Specific Duty Rate"-Methode.

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Es fallen keine Steuern auf postalische Sendungen in die USA an.

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Aufgrund der Regelungen der USA, ist bei Rücksendungen und Retouren von Waren bis einschließlich 800 USD aktuell keine Rückforderung der Zölle möglich.

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Die aktuellen Laufzeiten für internationale Sendungen und Laufzeitverzögerungen finden Sie auf unserer Website. Bitte beachten Sie, dass es derzeit vereinzelt zu Verzögerungen in der Zustellung kommen kann.

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Ausgenommen von der Regelung sind Privatpakete mit einem Wert bis 100 USD, die eindeutig als "Geschenk" gekennzeichnet sind, sowie Dokumente. Diese Sendungen gehen durch strenge Kontrollen. Sendungen mit einem Warenwert über 800 USD sind ebenfalls von der PDDP-Pflicht ausgenommen.

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Die meisten Versandinformationen für Sendungen in die USA bleiben unverändert. Besonders wichtig sind eine präzise Artikelbeschreibung, der HS-Code, das Ursprungsland und der Warenwert – diese Angaben sind für die Zollberechnung zwingend erforderlich. Ohne diese Angaben können die Sendungen nicht zugestellt werden und werden an den Versender zurück geschickt.

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Wenn Sie eine Sendung mit dem Versandservice PDDP anmelden und der angegebene Warenwert die länderspezifische Höchstgrenze für PDDP überschreitet, wird die Sendung an Sie retourniert. In diesem Fall werden keine Zollabgaben fällig.

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Wenn Sie eine Sendung ohne den Versandservice PDDP anmelden und der angegebene Warenwert unter 800 USD liegt, wird die Sendung an Sie retourniert. In diesem Fall werden keine Zollabgaben fällig.

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Es ist möglich, dass die Sendung in diesem Fall nicht in die USA importiert werden kann. Wir empfehlen daher stark, die Warenwerte in der Währung des Ziellandes (hier USD) anzugeben um dieses Risiko zu vermeiden.

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Die aktuelle Warenwertgrenze für PDDP Sendungen in die USA liegt bei 800 USD. Um Wechselkursschwankungen auszugleichen, haben wir, bei Eingabe in EUR, die Warenwertgrenze auf 650 EUR gesetzt. Wir empfehlen jedoch, sofern möglich, alle Zollangaben in der Währung des Ziellandes vorzunehmen, da die Abrechnung der Zoll- und Bearbeitungsgebühren durch die Qualified Party ebenfalls in der Ziellandwährung erfolgt.

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